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Demografischer Wandel

Projekt "Flächen gewinnen"

Ergebnisse einer Umfrage im Projekt „Flächen gewinnen“

Wohnsituation von Senioren in Steinenbronn
Die Gemeinde Steinenbronn beteiligt sich zurzeit mit vier anderen Kommunen aus dem Landkreis Böblingen (Aidlingen, Schönaich, Weissach und Waldenbuch) am baden-württembergischen Modellprojekt „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“. In diesem Zusammenhang wurden Senioren in Steinenbronn zu ihrer Wohnsituation und ihren Wohnbedürfnissen befragt. Hier die wichtigsten Ergebnisse aus der Umfrage:

Erfreulicher Rücklauf an ausgefüllten Fragebögen
Ziel der Umfrage war es, Informationen über die aktuelle Wohnsituation von Senioren (70 Jahre und älter) zu erhalten. Zudem sollte ermittelt werden, welche Eigenschaften eine „geeignete Wohnung“ aus Sicht der Senioren aufweisen müsste, ob sie an einer Veränderung interessiert sind bzw. ob die Senioren von der Gemeinde weitere Informationen zum Thema „seniorengerechtes Wohnen“ wünschen. Insgesamt schickten 43 der 147 angeschriebenen Senioren bis Ende Februar 2016 einen ausgefüllten Fragebogen zurück. Das entspricht einer relativ hohen Rücklaufquote von 29,3 Prozent.
 Wie wohnen die Senioren in Steinenbronn?Rund 70 Prozent der befragten Senioren wohnen in einem frei stehenden Einfamilienhaus, einer Doppelhaushälfte oder einem Reihenhaus. Etwa 30 Prozent wohnen in einer Wohnung eines Zwei- oder Mehrfamilienhauses (zur Miete oder Eigentumswohnung). Die von den Senioren bewohnte Immobilie wurde im Durchschnitt im Jahr 1970 erbaut und hat etwa 111 Quadratmeter Wohnfläche. Alle Befragten (100 Prozent) wohnen darin allein oder zu zweit. Fast 80 Prozent der Befragten gaben ein, im Haus oder in der Wohnung eine Treppe steigen zu müssen.  Entspricht die Wohnsituation den Bedürfnissen?Die Umfrage sollte Informationen darüber geben, ob es zwischen der aktuellen und der als wünschenswert betrachteten Wohnsituation Unterschiede gibt. Hier die wichtigsten Ergebnisse: 51 Prozent der Befragten wünschen sich einen Aufzug, bei nur 5 Prozent ist einer im Haus vorhanden. 47 Prozent wünschen sich ein barrierefreies Bad, 26 Prozent geben an, schon eines zu haben. 35 Prozent hätten gerne einen Hausmeister, aber keiner hat so eine Hilfe vor Ort.Für 47 Prozent ist die räumliche Nähe zu „Arzt und Einkaufen“ wichtig, bei 72 Prozent ist dies der Fall. Soziale Kontakte im Haus wünschen sich 23 Prozent der Befragten. 28 Prozent haben dies bereits. 79 Prozent der Befragten geben an, dass sie einen Garten (oder Gartenanteil) haben. Aber nur 16 Prozent halten in ihrer Lebenssituation einen Garten für wünschenswert. Während die tatsächlich vorhandene Wohnfläche im Durchschnitt 111 Quadratmeter beträgt, halten die befragten Senioren eine Wohnfläche von durchschnittlich 73 Quadratmeter für „geeignet“.
Insgesamt zeigt die Umfrage, dass es bei einer ganzen Reihe von Eigenschaften eine deutliche Differenz zwischen der vorhandenen und der erwünschten Wohnsituation gibt. Trotz dieser offensichtlichen Unterschiede sagen fast 40 Prozent der Befragten, dass sie in der bisherigen Wohnung noch „gut zurechtkommen“. 49 Prozent geben an, über eine Veränderung der Wohnsituation bisher nicht nachgedacht zu haben. 16 Prozent haben zwar darüber nachgedacht, in eine seniorengerechte Wohnung umzuziehen, aber es kommt für sie (derzeit) nicht in Frage.  FazitDa die Gruppe der „70-Jährigen und älter“ diejenige ist, die in den kommenden Jahren relativ am stärksten zunehmen wird, werden die hier aufgeworfenen Fragen zur Wohnsituation der Senioren in Zukunft noch wichtiger werden als heute. Auch wenn die Mehrheit der Senioren angibt, in ihrer bisherigen Wohnung noch gut zurechtzukommen oder sich „noch nicht“ mit dem Thema zu befassen, wird es früher oder später für immer mehr Menschen wichtig sein, sich damit auseinanderzusetzen. Jeder Einzelne wird darauf in seiner persönlichen Lebenssituation die besten Antworten suchen müssen, die ganz unterschiedlich aussehen können. Durch Sanierung kann beispielsweise auch in einem Altbau ein seniorengerechtes Bad eingebaut werden oder für die Gartenarbeit kann man einen Verwandten oder einen bezahlten Dienstleister finden. Aber ob sich in den älteren Immobilien überall ein Aufzug einrichten lässt, falls dieser notwendig wird, ist fraglich und muss im Einzelfall geprüft werden. Sicher ist, dass diese Fragen früher oder später auf jeden zukommen. Es ist deshalb zu empfehlen, sich frühzeitig mit diesem Thema auseinanderzusetzen und nicht erst dann, wenn man aus gesundheitlichen oder Altersgründen dazu gezwungen ist, hier rasch eine Lösung zu finden. Für den Wohnungsbau und die Kommunalplanung bedeutet diese Entwicklung, dass in den nächsten Jahren immer mehr Menschen nach einer seniorengerechten Wohnung suchen werden. Die Herausforderung für die Kommune besteht darin, dafür geeignete Angebote zu schaffen.

Hier erhalten  interessierte Bürger den ausführlichen Ergebnisbericht zur Umfrage sowie den Bericht zu Demografie und Immobilien für Steinenbronn mit vielen Zahlen und Grafiken: